Der abbildenden Funktion von Kunst, der primären Funktion von Kunst überhaupt, kommt in Gisbert Danbergs Schaffen zentrale Bedeutung zu. Damit reiht er sich ein in die Riege der Apologeten von Aristoteles’ Nachahmungstheorie, einer künstlerischen Position, die seit der Antike die Antinomie zwischen Zustimmung und Ablehnung gegenüber der Wirklichkeit kennzeichnet. Danberg entwickelt in seinen Gemälden eine besondere Affinität für die Wiedergabe differenzierter optischer Phänomene wie Stofflichkeit, ausgeklügelte Licht- und Schatten-wirkungen, Volumen und Plastizität, die er fast fotografisch detailgetreu gestaltet. In der Akzentuierung feiner Kunstmittel und der präzisen Aneignung der Erscheinungs-welt ponderiert er heterogene Modi aus, kontrastiert stilistische Rezeptionen mit aktuellen Zeitbezügen.
Gisbert Danberg schafft so Werke von außerordentlichem ästhetischem Reiz und faszinierender Eigenständigkeit. Die Verarbeitung der Medien „Fotografie“ und „Film“ affirmiert diese Ausrichtung, wobei die Malerei in der Zusammenfügung dis-parater Wirklichkeitsteile wie auch in der pointierten Veranschaulichung von Gegen-ständen durchaus in der Lage ist, das bloße Abbild zu überbieten, indem sie Span-nungsbezüge komplexerer Struktur visualisiert, die auf vielfältige Art zur Reflexion animieren. Der Suggestivkraft von Danbergs Malerei kann sich der Be-trachter kaum entziehen, da die Wahr-nehmung zu einem Erlebnis wird, das nachwirkt, denn dem sinnlichen Eindruck folgt unmerklich das sich Vergewissern, das Sehen transformiert zum Denken.
(Dr. Elisabeth Kessler- Slotta)