Das Werk mit dem Titel „Snapshoots“ (2007) setzt sich mit der medialen Verführungsquelle Fernsehen auseinander, seiner Flut von Bildern, ihrer omnipräsenten Verfügbarkeit und gnadenlosen inhaltlichen Gleichschaltung. Vermeintlich in Form einer Bildergalerie, jedoch in einem adäquaten Referenzsystem vermixt der Künstler auf sechzehn Einzeltafeln – jeweils zu vieren neben- und übereinander geordnet sowie kompositionell zu einem Gesamttableau vereint – das multimediale Angebot wechselnder Formen und Inhalte, das sich in Abenteuer-Expeditionen und Alltäglichem zeigt, in Waldeinsamkeit und Fiktionalem, Sex und Erotik, Verbrechen und Gewalt, Bodybuilding, kriminalistischer Spurensicherung, Verletzung und Vereinsamung und die Kitsch-Ikone, den „röhrenden Hirschen“, nicht auslässt, um so in der Kombination aus Vergangenem und Gegenwärtigem, Sehnsuchtsbildern und Fernweh, Schönem und Schrecklichem Spiegelbilder tagtäglicher Seheindrücke zu fixieren. Film-Stills gleich ist alles Transitorische festgehalten, die gemalten Bilder sind allerdings von dauerhafterer Präsenz. Dennoch wechselt das Auge von Einstellung zu Einstellung und kann sich obendrein der Option eines Mega-Eindrucks aller Bilder zugleich nicht erwehren. Mit der Strategie, die Dinge in den Vergleich zu zwingen, vermittelt sich eine irritierende Darstellung, da sie – der medialen Praxis nicht unähnlich – die ungleichen Bildmotive kreuz und quer in Beziehung setzt. Bunt und ironisch entwickelt der Künstler damit zugleich ein Bewertungsmodell zur persönlichen Erforschung komplexer Regeln und allgemeiner Geschmacksnormen, ein in der Kunst bekanntes Vorgehen, das auch die beiden Schweizer Fotografen Peter Fischli und David Weiss praktizieren. Für Danberg fungiert das Fernsehen als Motivlieferant, der zudem in seinem Werk das Problem von Realität und Illusion thematisiert, darüber hinaus aber auch die Realität der Abbildung exemplarisch vorstellt. Denn er manipuliert bewusst, schafft Unschärfen dort, wo sie ihm relevant erscheinen, um letztlich die Autonomie einer Kunst vorzuführen, die über das Transitorische triumphiert.
(Dr. Elisabeth Kessler- Slotta)