Mit “Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum” schuf Boccioni 1913 eine Plastik einer menschlichen Figur, die dem damalig modernen, sich ständig im Wandel befindenden Leben Ausdruck verleihen sollte. Dabei wollte er keine Momentaufnahme einer Bewegung festhalten, sondern er entwickelte eine Formensprache, die die Bewegung eines Körpers in Raum einfing. Obwohl die Figur stillsteht und das Material hart ist, scheinen ihre Formen selbst in ständiger Bewegung zu sein.
Wie könnten Skulpturen wohl heute in einer digitalen Zeit aussehen, in der Geschwindigkeit und Dynamik ein völlig neues Maß erreicht haben?
Ausgangspunkt aller 3 Werke ist die Bewegung einer menschlichen Figur, dessen Bewegungsrichtungen durch einen Algoritmus verdreht, modifiziert und überboten werden. So, dass die bisher kohärente Physis der Figur sich um sich selbst dreht, sich selbst einholt oder sogar überholt. Damit scheinen sich die Figuren mit den sie umgebenden Räumen zu verbinden. In einem subtilen Balanceakt wirken sie zugleich statisch und doch in permanenter Bewegung begriffen. Ihre zerfließenden Umrisse suggerieren die Vereinigung von Raum und Körper, die ihre aerodynamischen Formen im Voranschreiten dynamisch verändern.